14 Jun Café eröffnen: Der Traum vieler Gründer
Ein eigenes Café zu eröffnen ist der Traum vieler Menschen. Einen gemütlichen Ort der Zusammenkunft zu schaffen, mit einem ansprechenden Speisen- und Getränkeangebot, will aber gut überlegt sein. Denn die Gastronomie birgt für viele Gründer Risiken und bedarf einer umfangreichen Planung.
Café Eröffnung: So können die ersten Schritte ablaufen
Bei der Eröffnung eines Cafés gilt es, verschiedene Vorgaben zu beachten. Darunter beispielsweise Hygienevorschriften oder auch Richtlinien hinsichtlich der Anmeldung beim Gewerbeamt. Wer plant, ein Café zu eröffnen, sollte sich zunächst an die Industrie- und Handelskammer vor Ort wenden und sich umfassend beraten lassen. Dort erfährt man auch, ob sich eventuell Förderprogramme nutzen lassen, die einem als Existenzgründer den Weg ebnen können. Geht es etwa um die Finanzierung der benötigten Ausstattung für den Betrieb, könnte ein Darlehen der KfW in Form des ERP-Gründerkredit-StartGeld in Frage kommen.
Ein guter Businessplan ist unverzichtbar
Um ein Café eröffnen zu können, muss ein hieb- und stichfester Businessplan her. Gerade wenn es um die Finanzierung des Vorhabens geht, ist dieser unverzichtbar. Zu den Punkten, die in dem Businessplan angesprochen werden sollten, gehört zum einen die Zielgruppe, die mit dem Café erreicht werden soll. Von Geschäftsleuten über Familien und Studenten bis hin zu Touristen kann sich das Angebot hauptsächlich an ganz unterschiedliche Zielgruppen wenden. Nur wenn die Zielgruppe festgelegt wird, kann auch das Leistungsangebot bestimmt werden. Denn jede Zielgruppe steht für ihre eigenen Wünsche, welche von günstigen Preisen bis hin zu einem gehobenen Ambiente reichen können.
Der Businessplan sollte auch enthalten, was genau für Speisen und Getränke angeboten werden sollen, wenn man ein Café eröffnen will. Auch besondere Serviceleistungen, etwa ein Lieferservice, müssen angesprochen und ausgeführt werden. Weiterhin erforderlich ist es, sich ausführlich mit dem gewünschten Standort auseinanderzusetzen. Es gilt, eine gute Mischung zu finden: Laufkundschaft ist wichtig, doch diese ist meist dort vorhanden, wo die Dichte an Gastro-Betrieben bereits recht hoch ist, was wiederum mehr Konkurrenz bedeutet. Hat man jedoch ein Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen, wenn man ein Café eröffnen will, so dürfte auch viel Konkurrenz im Umfeld keine allzu große Rolle spielen.
Und nicht zuletzt werden im Businessplan auch verschiedene Punkte hinsichtlich der einzuhaltenden Vorschriften angesprochen. Darf man auch alkoholische Getränke ausschenken? Was wird unternommen, um die hygienischen Richtlinien einzuhalten? Je besser man vorbereitet ist und sich mit den wichtigen Punkten im Vorfeld auseinandergesetzt hat, umso leichter wird es beispielsweise bei einem Finanzierungsgespräch, sein Gegenüber von einer Unterstützung zu überzeugen.
Es lassen sich online zahlreiche Hilfestellungen zur Formulierung und Ausarbeitung eines Businessplans finden, an denen man sich orientieren kann.
Ein Café eröffnen – und dann?
Wenn es einem Gast geschmeckt hat oder er sich wohl in einem Betrieb gefühlt hat, wird er diesen gern weiterempfehlen. Doch das Empfehlungsmarketing beginnt nicht von heute auf morgen für Existenzgründer zu arbeiten. Erst einmal muss man sich mit seinem Café einen Namen machen und die Gäste von sich überzeugen. Gerade anfangs sind daher Marketingmaßnahmen wichtig, um potentielle Gäste zu erreichen. Eine eigene, professionell aufgezogene Website gehört hier ebenso dazu wie Anzeigen oder Facebook-Werbung.
Wo man vorstellig werden sollte
Um ein Café eröffnen zu können ist erst einmal ein wenig Laufarbeit nötig. Das Gewerbe- und Ordnungsamt etwa muss aufgesucht werden, um sich eine Gaststättenerlaubnis einzuholen, wenn man alkoholische Getränke servieren will. Wer wissen will, was er bei der Wahl der Räumlichkeiten zu beachten hat, wenn er ein Café eröffnen will, dem wird bei der Gewerbeaufsicht weitergeholfen.
Sollen bauliche Veränderungen an den Räumlichkeiten vorgenommen werden, um das Café eröffnen zu können, wird hingegen das Bauamt die nötigen Informationen erteilen. Gesundheitszeugnisse werden im Gesundheitsamt ausgestellt und bei der IHK kann man an einer Gaststättenunterrichtung teilnehmen.
Sinnvoll kann es auch sein, dem DEHOGA einen virtuellen Besuch abzustatten, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Und nicht zuletzt sollte man sich auch mit den Themen Jugendschutz, GEMA, Versicherungen, Brandschutz und Rauchverbot auseinandersetzen.
Ein Café zu eröffnen ist also nichts, was sich von heute auf morgen realisieren lässt. Doch mit viel Planung und Ausdauer lässt sich dieses Vorhaben in die Tat umsetzen. Die Zeit sollte man sich in jedem Fall nehmen, denn wer die Bürokratie nicht berücksichtigt, muss im Zweifel mit Sanktionen rechnen.
Ein Café eröffnen, das in Erinnerung bleibt
Gerade im Bereich der Cafés ist die Konkurrenz groß – vor allem aufgrund der zahlreichen Café-Ketten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man mit einem kleineren, privateren und inhabergeführten Café keine Chance am Markt hat. Wer ein solches Café eröffnen will sollte sich jedoch überlegen, was er seinen Gästen bieten kann, das ihn von den bereits etablierten Mitbewerbern abhebt.
Gibt es vielleicht Besonderheiten auf der Menükarte? Richtet das Café auch Buffets aus? Können die Gäste auch im Freien sitzen? Gibt es für den schnellen Hunger auf dem Weg zur Arbeit auch Angebote zum Mitnehmen (hier dürften sich vor allem Berufstätige und Studenten angesprochen fühlen) oder ist das Angebot vielleicht auf Bio-Produkte ausgerichtet? Immer wichtiger kann es auch werden, ein Café zu eröffnen, dass vegetarische und vegane Produkte führt. Hier kann sich jeder etwas einfallen lassen, was in Richtung Kundenbindung abzielt.
Ein großer Vorteil eines kleinen, inhabergeführten Cafés gegenüber einem Ketten-Riesen: Auf die Gäste kann individuell eingegangen werden. Schon ein persönliches Begrüßen kann hier deutliche Sympathien wecken und Stammkunden schaffen.
Alt oder neu – Wo das Café eröffnen?
Neben der konkreten Lage ist auch die Frage zu klären, ob ein bestehender Laden übernommen oder ein komplett neues Café eröffnet werden soll. Wer ein Café eröffnen und dafür einen bestehenden Betrieb übernehmen will, muss oft eine entsprechende Ablösesumme investieren. Geht man hingegen in komplett neue Räumlichkeiten, um ein Café zu eröffnen, können kostenintensive Umbaumaßnahmen anfallen.
Investieren wird man also in jedem Fall müssen – einen bestehenden Betrieb zu übernehmen, kann jedoch den Vorteil haben, dass dieser bereits als Gaststättenbetrieb bekannt ist. Ob die bisherige Kundschaft jedoch beibehalten werden kann, lässt sich nie einschätzen und hängt natürlich auch davon ab, wie sich das neue Angebot von dem alten unterscheidet und ob das Ambiente gravierend geändert wird.
Eine Existenzgründungsberatung in Anspruch nehmen
Es gibt also die eine oder andere Hürde zu überwinden, wenn man ein Café eröffnen will. Machbar ist dies jedoch in jedem Fall. Vor allem dann, wenn man sich um entsprechende Hilfe bemüht. Eine Existenzgründungsberatung kann wichtige Fragen klären und sinnvolle Hilfestellungen geben.
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